SynergieAufstellung nach Hans Hein

Allen Aufstellungen ist im Grunde der Effekt der repräsentierenden Wahrnehmung gemein: Wenn man die einzelnen Teile eines Systems (z.B. eines Familiensystems, aber auch jedes beliebigen Anliegens) mit Menschen intuitiv im Raum darstellt, haben die einzelnen Stellvertreter sehr zuverlässige Wahrnehmungen (teilweise sogar Körperwahrnehmungen) zu dem Teil des Systems, das sie repräsentieren. 2006 wurde die Zuverlässigkeit dieses Effektes ausführlich von Peter Schlötter erforscht. Bert Hellinger hat diesen Effekt in den 80ern vor allem für Familienaufstellungen genutzt. Die Kritik an Hellinger geht meist in die Richtung, dass er sich als Leiter zugestanden hat, besser zu wissen, was für das System gut ist als das System selbst. Matthias Varga hat Aufstellungen dann ab 1990 als Systemische Strukturaufstellungen (SySt, www.syst.info) weiterentwickelt und damit zum einen alle möglichen Strukturen von Systemen abgebildet (auch eher abstrakte Anliegen) und zum anderen vor allem im Umgang mit dem System eine viel mehr systemische und in die Intelligenz und Lösungsfähigkeit des Systems vertrauende Haltung gefördert.

Auf der Ebene desjenigen, der Aufstellungen (zusammen mit einer Gruppe) zum Lösen von Anliegen nutzen will, folgen auch Systemische Strukturaufstellungen (SySt) in gewissem Sinne einer linearen Logik („Wenn ich ein Anliegen habe, nutze ich SySt, um es zu lösen).

Synergieaufstellungen von Hans Hein gehen diesbezüglich in der systemischen Logik noch einen Schritt weiter, weil sie nicht annehmen, dass die Aufstellung notwendig eine Lösung beeinflusst, sondern auch der Möglichkeit Raum geben, dass Anliegen, Lösung und Aufstellung sich gegenseitig bedingen und beeinflussen.

Hans Hein geht zudem davon aus, dass das gesamte Denken der Menschheit im Grunde als das Bewusstsein der Welt betrachtet werden kann. So wie die Neuronen Teil des denkenden Gehirns sind, sind Menschen teil des Bewusstseins der Welt. Und so wie Gene die Bausteine lebender körperlicher Strukturen von Menschen sind, sind Meme die Grundbausteine ihrer geistigen Strukturen. Bekannte Meme der Menschheit sind beispielsweise die Religionen oder Schuld, aber jede Form von „geistiger Tradition“ in kleinerem Rahmen (z.B. bei Gruppen oder gar Paaren) kann als Mem betrachtet werden. Diese Meme kann man nun in Aufstellungen abbilden und erfahren und lesen und gegebenenfalls auch konstruktiv verändern.

Am 18.12.2018 um 19:00 Uhr werden verschiedene Gruppen gleichzeitig in Hannover, Lemgo, Wien, Berlin und Bern verdeckt ein Mem aufstellen und die Informationen der Stellvertreter zusammentragen. Einige Zeit später wird dann das Thema verraten. Zwischen Aufstellung und Aufdecken des Themas lässt man sozusagen dem Universum etwas Zeit, zu (re-)agieren.

Zugegeben, alles etwas abgefahren, aber im Grunde die nächste logische Stufe systemischen Denkens und Arbeitens.